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1. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 23

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Sie griffen ihre Feinde an und zerstrten deren Besitztum. Solche Kriege im kleinen nannte man Fehden. Brger und Bauern hatten hierbei oft-mals viel zu leiden. Friedrich trat diesem Unwesen entgegen und gebot den streit- und rauflustigen Rittern Ruhe und Frieden. Viele muten zur Strafe einen Hund eine Meile weit tragen, andere wurden am nchsten Bauine aufgeknpft. In Mainz hielt der Kaiser danach ein glnzendes Friedensfest ab. Tausende von Rittern, viele geistliche Herren und Abgesandte der Städte, sowie groe Scharen von Menschen kamen dort zusammen ; Snger traten ans und priesen in alten und neuen Liedern die Tapferkeit der deutschen Helden. Volksbelustigungen und Turniere sanden statt; Friedrich selbst beteiligte sich au den Kampfspielen und zeigte sich krftig und ge-wandt wie eilt Jngling. Kreuzzug und Tod. Whrend der Regierung Rotbarts hatten sich die Trken der Stadt Jerusalem wieder bemchtigt. Der Kaiser entschlo sich, mit einem groen Heere gegen die Unglubigen zu ziehen. Unter Mhen und Beschwerden aller Art kam er nach Kleinasien. Er schlug das Heer der Trkeu in mehreren Schlachten und gelangte glcklich bis zum Flusse Saleph. Der Marsch des Heeres der die schmale Brcke dauerte dem groen Helden zu lauge. Er sprengte mit seinem Rosse in die Fluten, um eher das andere User zu gewinnen; aber die gewaltige Strmung ri den allzukhnen Greis mit sich fort. In den Wellen fand der Kaiser seinen Tod. Sein Leichnam wurde in Tyrus beigesetzt. Unbeschreiblich groß war die Trauer im Heere der Kreuzfahrer und in ganz Deutschland. Hier wollte man cm seinen Tod nicht glauben: die Volkssage versetzte den Kaiser Barbarossa deshalb in den Kysshuser-Berg. Die heilige Elisabeth, Landgrfin von Thringen. Iie Jungfrau. Tie liebe, heilige Elisabeth", wie sie von Geschichts-schreibern damaliger Zeit gern genannt wird, war die Tochter des frommen Knigs Andreas von Ungarn. Schon als Kind zeigte sich ihre beispiel-lose Mildttigkeit; wenn sie Arme und Notleidende sah, so streckte sie ihre Hndchen aus, um ihnen Almosen zu spenden. Schon im Alter von vier Jahren wurde sie der Sitte jener Zeit ge-ma Ludwig, dem jungen ohne des Landgrafen von Thringen, verlobt. Wo ihr Brutigam weilte, da sollte auch sie erzogen werden. Trotz ihrer Jugend wurde sie deshalb zur Wartburg in Thringen gebracht. Die Hemahtin. Glckliche Tage erlebte Elisabeth an der Seite ihres Gemahls; aber bei aller Liebe zu ihm verga sie nicht die Liebe zu Gott und zu den Menschen. Tglich wohnte sie dem Gottesdienste bei, und oft stand sie auch des Nachts aus, um zu beten. Die Armen waren ihre Lieblinge, die Waisenkinder nannten sie ihre Mutter, die Ausstzigen nahmen zu ihr ihre Zuflucht; armen Kindern wurde sie oft Taufpate, um deu darbenden Familien um so leichter helfen zu knnen. Zur Zeit einer groen Hungersnot speiste sie tglich 900 Menschen. |>ic Witwe. Als ihr Gemahl an einem Kreuzzuge teilnahm, wurde er vou einer ansteckenden Krankheit ergriffen und starb. Der Schmerz Elisabeths be, diesen herben Verlust kannte fast keine Grenzen. Sehr schlimme Tage sollten jetzt fr sie kommen. Wie eine nichtswrdige Ver-brecherin wurde sie mit ihren Kindern mitten im Winter von der Wartburg verstoen. Sie ging nach dem nahe gelegenen Eisenach, wo sie ein Ob-

2. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 18

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
(Sottfrieb vo.i Bouillon. und Ordnung. Bald fehlte es diesem an Nahrungsmitteln; man raubte und plnderte in Ungarn und Bulgarien. Eine groe Anzahl wurde von den emprten Bewohnern erschlagen, und nur ein kleiner Teil kam in Klein asien an.' Glcklich gelangte das Haupt-Heer nach Asien. Hier aber begannen die Leiden der Kreuzfahrer; Huuger und Durst, Hitze und Seuche rafften Tausende hin; unzhlige fielen vom Schwerte der Feinde. Die Christen eroberten Niea und Antiochia in Kleinasien, wurden aber vou den Trken in letzterer Stadt eingeschlossen und gerieten in harte Bedrngnis. Erst im dritten Jahre laugte der Rest des Kreuzheeres vor Jerusalem an. Die er-schpften Pilger fielen zu Boden nieder, kten die Erde und hatten alle Mhsale vergesseu. Eroberung von Jerusalem. Die hl. Stadt war stark befestigt, und ein zahlreiches Trkenheer lag in ihren Mauern. Dem Kreuz-Heere fehlte fast alles zur Belagerung; bewegliche Trme und Be-lageruugsmaschinen muten beschafft werden. Als endlich alles zur Eroberung bereit war, wurde der Sturm gewagt. Die Kreuzfahrer

3. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 124

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
124 der Graf Bohemunb von Tarent. Da wegen des Streites Hein-richs Iv. mit Gregor Vir. eine Ausshnung zwischen Kaiser nnb Papst noch nicht stattgesunben hatte, beteiligten sich an dem ersten Kreuzzuge von beu Deutschen nur die Lothringer. Aus getrennten Wegeu durch Ungarn, Italien nnb Dalmatien zog das gewaltige Heer der Kreuzfahrer, das, Weiber und Ktuber mit eingerechnet, 300000 Personen gezhlt haben soll, nach Constantinopel. Von hier setzte es der den Hellespont und eroberte die Stadt Nica. Das Hauptheer nahm baun unter Mhseligkeiten aller Art seinen Weg durch die wasserarme Hochebene von Kleinasien, eroberte das feste Antiochia und schlug, nachbem die heilige Lanze gesunben war, ein trkisches Heer, das zum Entstze der Stadt heranrckte, in die Flucht. Der Graf Bohemunb von Tarent wrbe mit einem Besatzungsheere zurckgelassen, während Balbuiu mit einer Heeresabteilung nach dem oberen Euphrat gezogen war, Ebessa erobert und die Hulbiguug der Armenier entgegen genommen hatte. 3. Die Eroberung von Jerusalem. 15. Juli 1099. Nach fast brei Jahren gelangte das Heer der Kreuzfahrer, nur noch 20000 Mann stark, vor Jerusalem an. Im Anblicke der heiligen Stadt waren alle Leiben und Mhseligkeiten der langen und gefahrvollen Reise vergessen. Freubentrnen netzten die Wangen, heie Gebete stiegen aus baut-erfllten Herzen empor, alle waren von hoher Begeisterung ergriffen. Dann begann die Belagerung der Stadt. die durch mchtige Mauern geschtzt und von einem trkischen Heere verteibigt wrbe. Den Kreuz-sahrern fehlte alles, selbst das Wasser, um unter der heien Sonne beu brennenben Durst lschen zu knnen. Lebensrnittel und Belageruugs-gerte muten zu Schiffe herbeigeschafft werben; bazn hielt der Tod unter den Christen eine reiche Ernte. Nachbem die Sturmgerte herbeigeschafft. die notwenbigen Vorbereitungen getroffen und der Beistanb des Himmels angerufen war, wrbe die Erstrmung der Stadt gewagt. Der Sturm gelang, und der tapfere Herzog von Bouillon war der erste, der die feinblichen Mauern erstieg. Ein furchtbares Blntbab richteten die Kreuzfahrer unter Trken und Jubeu an. Hierauf legten sie ihre Rstung ab, taten Bue nnb besuchten die heiligen Sttten. 4. Das Knigreich Jerusalem. Ilm Jerusalem und das heilige Laub gegen die Rckeroberung durch die Trken zu schtzen, wrbe Gottsrieb zum Könige von Jerusalem gewhlt, der sich jeboch nur den Titel Beschtzer des heiligen Grabes" beilegte. Nur ein Jahr hat er diese ehrenvolle Stelle innegehabt, aber bennoch Groes iit dieser kurzen Zeit geleistet. Er schlug mit 20 000 Mann ein siebenmal

4. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 125

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
125 so groes Heer der Trken, sicherte die Grenzen gegen feindliche Einflle und suchte Handel und. Verkehr von neuem zu heben. Seine Milde und Gerechtigkeit erwarbei ihm die Liebe seiner Untertanen und die Achtnug der benachbarten trkischen Völker. Der Nachfolger Gottfrieds wurde sein Bruder Balduin, der sich den Titel König von Jerusalem" beilegte. Die grte Ausdehnung hatte das neue Knigreich unter Fulko, dem dritten Könige von Jern-salem. Es reichte vom roten Meere im Sden bis zum mittleren Euphrat im Norden und bestand aus dem Kronland Jerusalem, den Grafschaften Edeffa und Tripolis, den Frstentmern Antiochien und Tiber ia s. Das Knigreich Jerusalem war ein Vasallenreich, nach srau-zsischem Muster eingerichtet, in dem auch die Franzosen die Oberhand hatten; noch heutzutage bezeichnen die Trken die Abendlnder als Franken. Da die Macht des -Knigs zu sehr beschrnkt war, konnte sich das neue Reich nicht recht entwickeln; die Kmpfe mit den ruberischen Stmmen der Beduinen und den benachbarten mohammedanischen Staaten, wie das ungewohnte Klima lichteten andauernd das Heer der christlichen Kmpfer; dnrch die Eifersucht und Uneinigkeit der Christen und das krftige Vorgehen der Trken ging bald wieder eine Besitzung nach der andern verloren. Zum Schutze des gefhrdeten Landes waren neue Kreuzzge ntig, unter denen sechs eine grere Bedeutung haben. Aber nach 200 Jahren waren trotz der gewaltigen Anstrengungen, die von den Christen des Abendlandes gemacht worden sind, die Erfolge gering, und die Trken konnten sich wieder als Herren der heiligen Sttten betrachten. Aie brigen Kreuzziige. (l 1471270.) 1. Der zweite Krcuzzug. (11471149.) Die Trken suchten die verloren gegangenen Gebietsteile dnrch die Gewalt der Waffen wiederzuerlangen. Als sie Edessa erobert hatten, vereinigte sich der König Konrad Iii. von Deutschland mit dem -Könige Ludwig Vii. von Frankreich zum gemeinsamen Zuge gegen die Trken. Besonders dnrch die begeisternden Predigten des hl Bernhard von Clairvanx geriet das Abendland in Bewegung, und Kreuzfahrer strmten von allen Seiten zusammen. Doch der Ersolg entsprach nicht den gehegten Er-wartiige. Statt nach Edessa zu ziehen, legte sich das Heer der Christen vor das seste Damaskus, um durch die Eroberung dieser Stadt den Verlust von Edessa zu ersetzen. Die Tapferkeit der T rken, die Unznverlfsigkeit des Knigs von Jerusalem, die Treulosigkeit der

5. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 126

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
126 syrischen Christen und die Uneinigkeit im christlichen Heere verhinderten die Einnahme der Stadt, und enttuscht kehrten die Kreuzfahrer, die ungeheure Verluste erlitten hatten, nach Europa zurck. 2. Der dritte Kreuzzug. (11891192). Der Sultan Saladin von gypten hatte Jerusalem eingenommen und dem christlichen Knigreiche im Morgenlande ein Ende gemacht. Die Schreckenskunde hiervon erfllte das ganze Abendland mit tiefer Trauer, besonders die Ritterschaft, die damals in der hchsten Blte staud und es als ihre Ehrenpflicht ansah, das heilige Land von der Herrschast der Trken zu befreien. Tausende von Rittern, aufs beste ausgerstet, das schnste Heer, das Deutschland je gesehen hatte, sammelten sich unter der Oberleitung Friedrichs 1. Mit ihm verband sich der König Richard Lwenherz von England und der König Philipp August von Frank-reich. Kein Mittelloser durfte an dem Zuge teilnehmen. In Kleinasien wurde ein trkisches Heer vollstndig geschlagen, und unter den grten Mhseligkeiten gelangten die Kreuzfahrer nach Cili-cien, wo Friedrich Barbarossa in den Fluten des Saleph einen nner-warteten Tod fand. Zwar wurde der Kreuzzug unter den Knigen von Frankreich und England und den deutschen Fürsten Friedrich von Schwaben und Leopold von sterreich fortgesetzt und die Stadt Aecon erstrmt,1) aber bei der fortwhrenden Eifersucht und Uneinigkeit der Fürsten wurden keine weiteren Erfolge errungen. Jerusalem behielten die Trken, nur wurde den Christen die Erlaubnis erteilt, die heiligen Orte zu besuchen; desgleichen wurde den Kreuz-sahreru die Kste zwischen Accon und Joppe als Besitztum zuerkannt. 2) 3. Der vierte Kreuzzug (12021204), der auf Anregung des Papstes Innozenz Iii. unternommen wurde, hatte die Grndung des lateinischen Kaiserreiches zur Folge. Die Kreuzfahrer, meist fron-zfifche Ritter, strzten mit Hilfe Venedigs den ostrmischen Kaiser vom Throne. An Stelle des griechischen trat das lateinische Kaiserreich. Gras Balduin von Flandern wurde Kaiser, erhielt aber nur einen Teil des Reiches, da auch Ritter mit Grafschaften belehnt wurden. Die Venezianer nahmen wichtige Kstenstriche in Besitz; sie brachten fast den gesamten Handel des Ostens an sich, und Venedig wurde die bedeutendste See- und Geldmacht des Mittelalters. Fr die Christen im Morgen- 1) Die Belagerung boit Accon hat fast 300 000 Menschen das Leben gekostet. 2) Vergleiche Uhlands Gedicht: Schwbische Kunde". Sage vom Snger Bloudel.

6. Die neuere Zeit - S. 221

1872 - Paderborn : Schöningh
— 221 — brennende Sandwüsten nach Cairo, indem er die Flotte auf der offenen Rhede von Abukir zurückliess. Der Sieg, den er bei Gizeh am Fusse der Pyramiden über die glänzende Reiterei der Mameluken erfocht, öffnete ihm die Thore Cairos. Während er sich hier durch Steuerauflagen und Erhebung von Abgaben jeder Art zu behaupten suchte, wurde die Flotte trotz der Tapferkeit des Admirals Brueyes von Nelson in der Seeschlacht bei Abukir vollständig vernichtet, 1. Aug. Diese Niederlage und die Kriegserklärung der Pforte hatten einen furchtbaren Aufruhr in Cairo zur Folge, welchen er nur mit blutiger Strenge unterdrückte. Als er dann Desaix zur Unterwerfung Oberägyptens entsandte, liess er durch eine Gesellschaft von Gelehrten dieses Wunderland erforschen. Aber die Ordnung des eroberten Landes bot seinem Ehrgeiz zu wenig Spielraum. Daher beschloss er einen Zug nach Syrien, dessen Eroberung ihm den Weg nach Constantinopel zu öffnen schien. Er nahm Gaza und Jaffa, wo er die türkische Besatzung, welche sich ergeben hatte, niedermetzeln liess. Aber die Festung Acre, das alte Accon, dessen Vertheidigung der englische Commodore Sidney Smith übernommen hatte, konnte er trotz zweimonatlicher Belagerung und wiederholter Stürme nicht einnehmen. Auch der glänzende Sieg der französischen Waffen über das türkische Entsatzheer am Berge Tabor hatte keine weiteren Folgen. Da sich zudem die Pest im Heere verbreitet hatte, zog er unter furchtbarer Verwüstung der Gegend und mit Zurücklassung eines Theiles der Pestkranken nach Aegypten zurück, wo sich die aufgeregte Stimmung der Einwohner bald in mehreren Aufständen äusserte. Ein Sieg bei Abukir über das türkische Heer stellte sein Ansehn bald wieder her, 25. Juli 1799. Trotzdem trieb es ihn nach Paris, wo ihm bei der schwankenden Stellung der Directorial-Regierung ein schöneres Ziel des Ehrgeizes zu winken schien. Daher beauftragte er den General Kleber mit der Verwaltung Aegyptens, ging mit 2 Fregatten unter Segel und landete, den Engländern abermals glücklich entrinnend, in Frejus, 9. Octbr. 1799. Der tapfere Kleber behauptete sich, obwohl er von Frankreich ohne Unterstützung gelassen wurde, dennoch eine Zeitlang; er besiegte die überlegene Streitmacht der Bays (bei

7. Das Alterthum - S. 85

1874 - Paderborn : Schöningh
— 85 — des Nordens und Ostens erhoben sich zum Aufstande. Medien, wo die Herrschaft der Magier ihren Hauptsitz gehabt hatte, brachte Darius mit Mühe zum Gehorsam zurück und verewigte seinen Sieg durch die looozeilige noch jetzt erhaltene Inschrift im Felsen von Bisitun. Schwieriger wrar der Aufstand in Babylon, wo sich ein Empörer als Sohn des letzten Königs Nabonetus ausgab und sich Nebucadnezar H. nannte. Nur durch die Selbstaufopferung des Zopyrus gelang die Wiedereroberung der Stadt und die Unterdrückung des Aufstandes, 518. 1. Der Feldzug gegen die Scythen. Zu den glänzenden Eroberungen des Cyrus und Cambyses wollte Darius neue hinzufügen. Er beschloss daher die Scythen, welche lange gefährliche Nachbarn des Reiches gewesen waren, zu unterwerfen. Auch die griechischen Tyrannenfürsten in den jonischen Städten wurden nach der Unterwerfung von Samos gezwungen, zu dem ungeheuren Heere (700,000 M.?) Zuzug zu stellen. Auf einer Schiffbrücke zog er über den Bosporus und dann über die Donau. Er gedachte nach Besiegung der Scythen über die Länder am Caucasus wieder nach Persien zurückzukehren. Aber die schnellen Reiterschaaren der Scythen zogen sich, weit und breit das Land verwüstend, zurück, und im Perserheere begann es bald an Lebensmitteln zu fehlen. Von den scythischen Schwärmen verfolgt kehrte Darius an die Donaubrücke zurück, deren Abbruch der Tyrann Histiaeus von Milet gegen den Rath des Miltiades, des Fürsten vom Cher-sones, verhindert hatte. Megabyzus führte die Trümmer des Heeres, nachdem er vergebens in Macedonien festen Fuss zu fassen gesucht, nach Asien zurück *) Glücklicher als der Zug gegen die Scythen war ein Feldzug des Darius nach Indien, auf dem ihn der Grieche Scylax begleitete. Das ganze Indusufer von der Einmündung des Kabul bis zum Indusdelta wurde unterworfen. 2. Dieverwaltung desreiches. Wichtiger als die Eroberungen des Darius sind seine Anstalten zur besseren Einrichtung des Reiches. Den Sitz der Regierung hatte bereits *) Ueber den Zug gegen die Scythen s. Grote, Gesch. Griechenlands. Uebers. v. Meissner Ii, S. 530 ff.

8. Das Alterthum - S. 230

1874 - Paderborn : Schöningh
— 230 — Ammonium, wo sich Alexander für einen Sohn Jupiters erklären liess, hatte nicht blos den Zweck, ihn in den Augen der Völker mit dem Schimmer einer göttlichen Abkunft zu umkleiden, sondern auch den Handel der westlich von Aegypten wohnenden Völker, welcher über diese Oase ging, zu beherrschen. b. Der Zug in das Innere des persischen Reiches, 331—327. Von Aegypten aus wandte sich Alexander wieder nordwärts nach Tyrus und von da weiter in die Gegend des Euphrats und Tigris zur Verfolgung des Darius und schlug den Feind, der ihn nicht einmal am Uebergange über die Ströme gehindert hatte, zwischen Gaugamela und Arbela in Assyrien, vier Meilen südöstlich vom jetzigen Mossul, in einer entscheidenden Schlacht, in der er von seinem 47,000 Mann starken Heere nach den fast unglaublichen Berichten der Alten nur 500,Mann verlor, wogegen auf Seiten der Feinde 90,000 Mann das Schlachtfeld bedeckten, 1. Oct. 331. Die reichen persischen Stammländer Babylonien, Susiana und Persis waren die Beute dieses Sieges. Nachdem er in P e r s e p o 1 i s das Königsschloss zerstört und sich der Staatskasse bemächtigt hatte, verfolgte er den flüchtigen Darius über Ecbatana bis nach Parthien. Hier erfuhr er, dass der König von dem Satrapen von Bactrien, Bessus, ermordet sei. Durch Arien, Drangiana und Arachosia eilte er über den schneebedeckten Paropanisus dem Mörder, welcher selbst den Königstitel angenommen hatte, in seine Satrapie nach, nahm ihn in Sogdian a gefangen und liess ihn ans Kreuz schlagen. Jetzt erst konnte er sich als den rechtmässigen Beherrscher der Perser betrachten. Die Mittel, welche er zur Ordnung des neuen Reiches und zur Verschmelzung griechisch-macedonischen und persischen Wesens anwandte, waren: 1. Die Uebertragung der Satrapien theils an Macedo-nier, theils an erprobte Einheimische. 2. Die Einführung des persischen Hofceremoniells und besonders der bei den Macedoniern und Griechen so verhassten Proskynesis. Später liess er sich in seinem Hochmuth sogar von den Griechen als Gott verehren. 3. Die Beförderung von Wechselheirathen zwischen Griechen und Perserinnen. 4. Die Anlage zahlreicher Colonien, wie Alexandrien in Aegypten, in Arien, Arachosien,

9. Das Alterthum - S. 419

1874 - Paderborn : Schöningh
— 419 — zu verwenden büsste er mit dem Leben. Er wurde zu Sirmium in Pannonien von den meuterischen Soldaten erschlagen. Die Zeit der Reichstheilungen bis zum Untergänge des weströmischen Reiches, 2s4—476. §. 151. C. Valerius Diocletianus*), 284—305, war der erste, welcher den Uebermutli des Soldatenthums dauernd brach. Aus niederem Stande zu Dioclea in Dalmatien geboren schwang er sich durch Klugheit und Charakterfestigkeit bald empor. Seine Regierung ist in dreifacher Beziehung wichtig: 1) Er brach die Macht der Prätorianer, indem er die Truppe verminderte und theilte. 2) Er trennte die Civil- und Militair-ämter und hob die doch nur zum Schein bestehenden republikanischen Formen auf. 3) Er legte dadurch, dass er einen Mitkaiser, Maximianus, annahm, den Gedanken einer Reichstheilung nahe. Da die beiden Augusti noch zwei Cae-saren, Galerius und Constantius Chlorus d. h. den Blassen, annahmen, so hatte eigentlich das Reich vier Herrscher. Nach ihren Siegen über die verschiedenen Feinde an den Grenzen des Reiches, die Marcomannen, Alemannen und Perser, feierten die Kaiser einen glänzenden Triumph, den letzten, den das kaiserliche Rom gesehen, 303. In demselben Jahre erliess Diocletian, welcher in der heidnischen Staatsreligion und in der göttlichen Verehrung des Kaisers die beste Stütze des Thrones erblickte, den Befehl zu der zweiten allgemeinen Christenverfolgung. Er gebot die Zerstörung der christlichen Kirchen, die Auflösung der gottesdienstlichen Versammlungen und die Vernichtung der heiligen Bücher. Kein Christ sollte mehr zu einem öffentlichen Amte, ja selbst als Zeuge vor Gericht zugelassen werden, kein christlicher Sklave durfte mit der Freiheit beschenkt werden. Trotz aller Schrecken der Verfolgung und der Martern behauptete sich dennoch das Christenthum siegreich. Diocletian legte freiwillig die Regierung nieder und bewog auch seinen Mitkaiser Maximian, seinem Beispiele zu folgen, 305. Er lebte fortan zu Salona *) Th. Preuss, Diocletian u. s.-Zeit. 1868. — Th. Bernhardt, Gesch. Roms von Valerian bis zu Diocletians Tode, 27*

10. Das Alterthum - S. 421

1874 - Paderborn : Schöningh
— 421 — Beamten waren die Inhaber der 7 wichtigeren Hofämter, welche mit dem praefectus urbi. dem praefectus praetorio und den kaiserlichen Käthen das Consistorium principis, den Staatsrath, bildeten. Daneben bestand sowohl zu Constantinopel als zu Rom ein Senat, welcher über wichtige Gesetze und Criminalfälle abstimmte. Der alte Adel verlor ganz seine Bedeutung und das neu gegründete Patriciat war nur eine persönliche Ehrenauszeichnung. Die Abgaben des weiten Reiches wurden streng geordnet. Die Grundsteuer wurde jährlich durch einen kaiserlichen Erlass, die Indictio, festgesetzt und zu diesem Behufe (seit dem 1. Sept. 312) alle ,15 Jahre eine neue Schätzung des Grundeigentums vorgenommen. Constantins Sohn, Constantin us Ii., vereinigte nach dem Tode seiner beiden Brüder und nach Beseitigung der Gegenkaiser abermals das Reich (353—361). Ihm folgte sein Neffe Julianus Apostäta (361 —363)*), welcher sich schon durch einen glücklichen Krieg gegen die Alemannen und Franken ausgezeichnet hatte. Die Bedeutung seiner Regierung beruht besonders darin, dass er noch einmal den Versuch machte, das Christenthum zu unterdrücken. Er war in der christlichen Lehre erzogen, wandte sich aber später der neuplatonischen Philosophie zu und liess sich in die heidnischen Mysterien einweihen. Er stellte öffentlich den heidnischen Gottesdienst und die alten Priesterthümer wieder her und schloss die Christen von den Lehrstühlen der Grammatik und Rhetorik aus. Den Christen gegenüber begünstigte er die Juden. Aber sein Plan, den Salomonischen Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen, wurde durch Feuer, welches aus der Erde hervorbrach, vereitelt. Auch in seinen, in griechischer Sprache verfassten Schriften (Caesares, Reden, Briefe) verfolgte er das Christenthum mit Holm und Spott, In einem Kriege gegen die Perser drang er siegreich bis Ctesiphon vor, musste aber, da die erwarteten Hülfstruppen ausblieben, sich durch das unwegsame armenische Bergland Corduene zurückziehen und wurde hier in einer Schlacht tödtlich verwundet. *) Mücke, Fl. Claudius Julianus. 1867. 2 Bde.
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